Mark-Berg

 

Graf Eberhard I. von der Mark

Geboren ca. 1255
Amtszeit 16.11.1277 bis 04.07.1308

Beigesetzt im Hochgrab in der Stiftskirche zu Fröndenberg bei seiner ersten Frau Irmgard von Berg, Schwester des Grafen Adolf V. von Berg.
1. Ehe: 29.01.1273 mit Irmgard von Berg
geb. 1256, gestorben 22 oder
24.03.1294

2. Ehe: Maria von Looz


Adrian Weczerek

Irmgard von Berg

Geboren 1256, verstorben 22. oder 24. März 1294

Eltern:
Graf Adolf IV. von Berg (gleichzeitig auch Adolf VII. von Limburg +1259)
und Margarete von Hochstaden.
Aus der Ehe ging 1282 Engelbert II., Graf von der Mark hervor.

 

 

 

Eberhard I. von der Mark

Graf Eberhard kämpfte Zeit seines Lebens gegen die Macht Kurkölns, beteiligte sich natürlich auch am 05.06.1288 bei der Schlacht von Worringen. Er ritt an der Seite seines Schwagers Graf Adolf V. von Berg, der den linken Flügel bei der Schlacht von Worringen anführte.

Das Wappen der Grafen von der Mark ist märkischen Raum vielfach Grundlage für kommunale Wappen. Der so genannte Schachbalken war nur als dreireihig von rot und silbern beschrieben. Die Anzahl der Schachfelder variierte in der Breite nach Größe des Schildes.

Vorfahren

Vater:   Engelbert I. von der Mark, reg. 28.06.1249 – 16.11.1277 Bredevoort (beigesetzt in Cappenberg)
Mutter: Kunigunde von Blieskastel (Schaumburg), gest. 1264

Großvater:     Adolf I. von der Mark, 1194 – 1198 Graf von Altena,
reg.1198 – 28.06.1249    Graf von der Mark.
Ab 1226 nur als Graf von der Mark bezeichnet.
Großmutter: Ludgardis – Irmgard von Geldern

Urgroßvater: Friedrich I. von Altena,1173 – 1198. Übernahm Burg und Oberhof Mark (bei Hamm)

Urgroßmutter: Alveradis von Jülich (Millendonk), gest. nach 1210

Ururgroßvater:    Eberhard I. von Altena, seit 1147 Graf von Berg,
ab 1161 – 1174 Graf von Altena.
Stammvater der Grafen von Altena, gest. 1180
Ururgroßmutter: Tochter des Grafen Arnold von Kleve


(Gemälde von Wilhelm Quincke, nach Rekonstruktion von Flume)

Um 1108 sollen die Brüder Adolf und Everhard von Berg von Kaiser Heinrich V. für treue Dienste ein Stück Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen, später Altena nannten. Dies ist eine von mindestens drei Legenden zur Gründung der Grafschaft Altena.
Nach dem Erwerb des Oberhofs Mark bei Hamm 1198 nahmen die Grafen von Altena ihren Hauptwohnsitz in der dortigen Burg Mark und nannten sich später Grafen von der Mark. Die Stammburg Altena wurde nur noch zeitweise von ihnen bewohnt und war seit 1392 lediglich Amtmannsitz.

                     

 

 

 

 

 

Plan der Marker Burganlage nach einer Kartierung aus dem Jahre 1688. (Stadtarchiv Hamm)

 

 

Die Burg Mark war eine mittelalterliche Befestigungsanlage in Hamm-Mark. Seit 1198 befand sie sichim Besitz der Grafen von Berg-Altena. Als erster Graf machte Adolf I. von der Mark die Burg zu seinem Sitz und nannte sich nach ihr comes de Marca bzw. modern Graf von der Mark.

Seit dem 3. April 1990 ist das Gelände als Bodendenkmal kategorisiert.

Wann genau die Geschichte der Burg Mark beginnt, ist heute ungewiss. Es ist eher unwahrscheinlich, dass schon im 12. Jahrhundert eine große Motte vorhanden war. Zum einen dürfte die Errichtung einer großen Befestigung in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz der Linie Hövel-Werl aus politischen Gründen problematisch gewesen sein. Zum anderen haben archäologische Untersuchungen bisher keinerlei Fundmaterial aus dem 12. Jahrhundert zu Tage gefördert. Die eigentliche Burg ist also wahrscheinlich erst um 1200 angelegt worden. Das damalige Anwesen war vermutlich ein Hof, der allenfalls mit einer Gräfte umgeben war.

Zur Geschichte des Grafen Eberhard I. von der Mark:

1273: Eberhard heiratet Irmgard von Berg.
Da ihr Bruder Graf Adolf V. von Berg die Mitgift von 2.000 Talern nicht zahlen
konnte, brachte sie die Vogtei Gummersbach  als Mitgift ein.
Graf Engelbert I. von der Mark schenkt dem Paar zur Hochzeit die Burg Wetter.

1277: Eberhard wird am 16.11.1277 zum Graf von der Mark ernannt und darf sich von
nun an Graf Eberhard I. von der Mark nennen.
Dies geschah, weil sein Vater, Graf Engelbert I. von der Mark, in Tecklenburg
geschäftlich unterwegs war und dort in einen
Hinterhalt von Hermann von Lon geriet. Er wurde schwer verletzt, gefangen
genommen und auf die Burg Bredevoort
mitgenommen. Dort verstarb er am 16.11.1277.

1278: Graf Eberhard belagert die Burg Bredenvort. Der Leichnam seines Vaters wurde
herausgegeben und ehrlich in Cappenberg
bestattet. Die Burg wurde weiter belagert und danach zerstört. Im selben Jahr
wurde Graf Eberhard auf den Hof des Königs
Rudolf I. von Habsburg genommen. Der König hatte ihn gern zur Gesellschaft, da
er freundlich und redegewandt war.
Graf Eberhard wurde persönlich vom König Rudolf zum Ritter geschlagen.

1279: Graf Eberhard trägt dem Kölner Erzbischof Siegfried die Villa Lüdenscheid als
Lehen auf und empfing sie als solches zurück.

1287: Überfall auf die Grafschaft Mark von Ritter Dietrich (genannt Kigge) mit seinen
Helfershelfern von der Burg Ahsen an der Lippe.
Eberhard, der gerade in Camen zugegen war, erfuhr dieses und machte sich sofort
mit seinen Männern, die ihn begleiteten,
auf den Weg und verfolgte den Ritter und seine Helfershelfer. Als diese kurz vor
ihrer Burg Ahsen waren, schickten sie ihre
Pferde in die Burg und erwarteten Eberhard am Ufer der Lippe. Eberhard war in
der Unterzahl, er stürzte, erhob sich wieder
und schlug sie völlig. Einige ertranken in der Lippe, einige wurden gefangen
genommen und wenige entkamen.
Graf Eberhard belagerte die Burg. Nach einigen Tagen übernahm er die Burg und
zerstörte diese.

1288: Nach Einnahme der Burg Raffenberg tritt der Graf mit den Seinen den Marsch
nach dem Rheine an, zur Schlacht bei Worringen.
Als einer der letzten kommt er ins Lager vom Herzog von Brabant und kämpft an
der Seite seines Schwagers Graf Adolf V. von
Berg im linken Flügel. Nach der gewonnen Schlacht belagert er die Stadt Werl,
zwingt sie zu Übergabe, macht Mauern und
Graben dem Boden gleich. Burg Volmerstein sowie auch die Burg Isenberg werden
belagert und zerstört.

1289: Eberhard I. erhält vom Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg volles
Befestigungsrecht zugestanden und die Anerkennung
als Reichsfürst, die auch schon seinem Vater zugesprochen worden war, was die
entscheidende Wende im Verhältnis beider
Gewalten bedeutete. Er profitierte damit auch am meisten von allen
westfälischen Fürsten, gewann unter anderem
Gummersbach, Lünen mit allen bischöflichen Rechten, Westhofen, Brackel, Werl,
Menden, Isenberg, Volmarstein und
Raffenberg, dazu die Vogtei von Essen.

1291: Einrücken in das Land des Bischofs von Osnabrück und Verwüstung des Landes.

1292: König Rudolph I. von Habsburg stirbt.

1293: Feldzug mit dem neuen König Adolf von Nassau ins Land Meissen.

1295: Belagerung der Stadt Recklinghausen und der Burg Wassenberg mit Hilfe des Herzogs Johann II. von Brabant.

1300: Fehde zwischen Eberhard und dem Ritter Sobbo, der sich zur Verstärkung den
Erzbischof Wiebhold von Köln holte.
Die Fehde ging zu Gunsten von Eberhard aus.

1301: Eroberung und Zerstörung der Burg Rodenberg. Burg und Stadt Lechenich
werden übergeben und geschliffen. Der Sieg geht
an die Grafen von der Mark und von Jülich. Das erste Mal, dass Engelbert II. von
der Mark namentlich an der Seite seines Vaters
kämpfte.

1303: Burg Bredevoort erobert mit Beistand von Bischof Otto von Münster. Burg
Hovestadt zerstört. Soest und Dörfer der Umgebung
niedergebrannt.

1305: Graf Eberhard von der Mark wird zum Statthalter von Geldern ernannt. Fehde
zwischen Eberhard und Bischof Otto von
Münster. Burg Dülmen wird eingenommen.

1307: Der Droste Rutger von Altena hält Abrechnung seiner 12 Jahren Drostezeit mit
den Worten: Herr, ich begehre von euch keinen anderen Lohn, als dass meine im
Amt euch erwiesenen Dienste euch angenehm seyen. Befriediget nur meine
Gläubiger, denen ich für euch noch haftbar bin, und was von der laut der
Berechnung mir gebührenden Summe übrig bleibt, das behaltet für  euch.

1308: Graf Eberhard I. von der Mark stirbt und wird in einem Hochgrab mit seiner
ersten Frau Irmgard von Berg zu Fröndenberg
beigesetzt.

Sein erstgeborener Sohn Engelbert wird somit Nachfolger und darf sich von nun an Graf Engelbert II. von der Mark nennen.